"Unser Dorf spielt Fußball"

Ein ganzer Ort im Fußballfieber - Buch hält Erinnerungen wach

 

Am Freitag, den 26. November 2021, führte mich eine Einladung ins „Haus des Gastes“ nach Weiskirchen. Während draußen die Kurgemeinde ein Winterkleid erhielt, präsentierte drinnen Stefan Haas seine neueste Publikation.

Bürgermeister Wolfgang Hübschen machte den Auftakt des Abends und fand lobende Worte für das Engagement des Autors, der ein Stück sportlicher Ortsgeschichte eindrucksvoll festgehalten hat.

Für besondere Verdienste würdigte der Verein für Heimatgeschichte und Denkmalpflege e. V. sein ehemaliges Vorstandsmitglied Franz Bierbrauer und ernannte ihn an diesem Abend zum Ehrenmitglied, womit einem Beschluss der Mitgliederversammlung vom 06.10.2021 gefolgt wurde. Bierbrauer hatte in der Vergangenheit malerisch und in geschriebener Form ein Stück der Heimatgeschichte bewahrt. Die Auszeichnung nahm der Bürgermeister als Vereinsvorsitzender vor.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung sollte aber das Buch „Unser Dorf spielt Fußball“ stehen, welches chronologisch die Geschichte des Wettbewerbs (1979-1995) in Weiskirchen resümierte. Stefan Haas, der schon viele lesenswerte Bücher über die Geschehnisse seiner Heimatgemeinde herausgebracht hatte, ist auch dieses Mal ein tolles Produkt gelungen. Neben einer akribischen Aufarbeitung der Zahlen und Fakten findet man in der über 400-seitigen Lektüre viele Interviews mit Zeitzeugen, die zu den Protagonisten des sportlichen Wettkampfs zählten. Der heutige Ehrenvorsitzende des SV Weiskirchen Konfeld, Paul Schonarth, hatte 1979 als SVW-Geschäftsführer die Geburtsstunden von „Unser Dorf spielt Fußball“ mitgemacht und zunächst die Organisation übernommen, worüber er mit Haas sprach.

Zu den Spielern dieses sportlichen Vergleichs zählten über die Jahre u. a. auch Bürgermeister Wolfgang Hübschen, SFV-Schatzmeister Ulli Kiefer und der Bundesliga-Kicker Hans Hein (SV Waldhof Mannheim, Stuttgarter Kickers).

Stefan Haas ist mit seinem aktuellen Buch erneut ein Meisterwerk gelungen, welches nicht nur für Fußballfreunde empfehlenswert ist. Eine besondere Freude war es für den Herausgeber des Leseproduktes, dass ihm seine betagte Großmutter die Ehre gab. Sie durfte voller Stolz auf ihren Enkel sein.



Vorwort: Bereits vor einigen Jahren habe ich zufällig auf dem düsteren Dachboden des Sportplatzes in Weiskirchen beim Zurückräumen von Sachen nach dem Weihnachtsmarkt ein paar vergilbte und von Feuchtigkeit angegriffene Ordner gefunden. Neugieriger Weise habe ich darin ein bisschen geblättert und Uwe Hoff, der mit dabei war, meinte zu mir, dass dies Unterlagen von „Unser Dorf spielt Fußball“ sein müssten. Ich konnte mit diesem Begriff, diesem Turnier nichts anfangen, hatte lediglich nur mal zwei oder drei Sätze dazu als ehemaliger Spieler der zweiten Mannschaft des SVW dazu mitbekommen - ein kurzer Dialog blieb mir davon in etwa wie folgt in Erinnerung:

- Junger Spieler: „ Warum gibt es das heute nicht mehr, „Unser Dorf spielt Fußball“?

- Betreuer der zweiten Mannschaft: „Das hatte keinen Sinn mehr gemacht, da wurde ja nur noch getreten.“

Eine andere Episode in meiner Erinnerung spielte sich vor dem ehemaligen Feuerwehrhaus in Weiskirchen am Markplatz ab, wo ich mittags viele Stunden damit verbrachte einen Fußball gegen das Tor zu Bolzen. Hin und wieder mit dabei als Spielkamerad war Rafael Wirges und es muss vermutlich im Jahre 1992 gewesen sein als er ganz ernst und wohlbetont zu mir meinte: „Heute Abend muss ich zum Sportplatz, da spielen die Eckfiiß gegen die Gnadenlosen.“ Mit diesen Namen konnte ich damals nichts anfangen, aber das mit den Gnadenlosen, das klang in meinen Ohren so als müsse das eine ganz besondere, starke und schwer zu schlagende Mannschaft sein.

So weit, so gut. Uwe und ich kletterten vom Sportplatz-Speicher wieder runter.

Aber nur wenige Wochen später kletterte der Historiker in mir wieder die Leiter rauf, nahm die Ordner an sich und brachte sie zum Trocknen in einen Heizungsraum am Marktplatz in Weiskirchen.  

Nach Fertigstellung meiner Trilogie über Weiskirchen in den 50er-Jahren, die umfangreiche Niederschrift der Geschichte der 79. Infanterie-Division und einer Biografie über meine Großeltern Franz und Gerda Spang war ich auf der Suche nach einem neuen Thema und so begann ich im letzten coronafreien Monat mit der Digitalisierung der mir als Quellengrundlage vorliegenden Ordnerinhalte. Hierbei handelte es sich im Wesentlichen um gesammelte Dokumente der damaligen Turnier-Organisation und - ganz besonders wichtig: - die (handschriftlich ausgefüllten) Spielberichtsbögen.

Dieses hier nun vorliegende Buch ist dazu da, dass der Leser bei der Lektüre eintaucht in einen Aspekt der fußballerischen Vergangenheit und des Dorflebens in Weiskirchen - sei es als mitspielender Teilnehmer am Turnier, oder als ehemals mitfiebernder, jubelnder Zuschauer auf dem Sportplatz.

Neben dem umfangreichen Zahlenwerk, das man mit etwas Übung nicht nur lesen, sondern auch fußballerisch verstehen und interpretieren kann wie einen Text aus Worten, stellen die vielen Zeitzeugenerinnerungen immer wieder Bezüge zum Weiskirchen der 80er-Jahre her. Neben dem Turniergeschehen geht es hier also auch um persönliche Jugend- bzw. Lebenserinnerungen der jeweiligen Interviewpartner, Anekdoten sozusagen, die heute wieder zum Schmunzeln und zum gemeinsamen erinnernden Austausch einladen können.

Ganz besonders danke ich darum natürliche denjenigen, die ihr Wissen und ihre Erinnerungen um diese Turnierveranstaltung mit mir zu teilen bereit waren - sei es als Bericht oder eben in der Form eines Interviews.

Alle hier gesammelten individuellen Erinnerungen der damaligen Turnierteilnehmer bilden nun fortan das kollektive Gedächtnis zu „Unser Dorf spielt Fußball“ in Weiskirchen.

 

Möge der Leser nun eintauchen in die vergangene Welt der Weiskircher Straßen- und Freizeitmannschaften, der Theken- und Jahrgangsmannschaften, die so viele Weiskircher einst jährlich begeistert haben.

Inhaltsverzeichnis

 

Vorwort von Wolfgang Hübschen

 

Das Initial. Interview mit Paul Schonarth       .       .       .       .       .       .      .       .      S. 10

 

Ø  Statistik I: Die Teilnehmer von „Unser Dorf spielt Fußball“ von 1979 - 1988

 

Turnier 1979       .       .       .       .       .       .       .       .       .       .       .       .       .      . S. 20

 

„…vieles aus dem Kopf raus.“ - Erinnerungen von Bernd Konz

„Immer gut einen getrunken.“ - Erinnerungen von Bernd Hewener

„… ein Tor aus 20 Metern.“ - Erinnerungen von Eric Nauers

 

Ø  Statistik II: Wir waren immer dabei

 

Turnier 1980       .       .       .       .       .       .       .       .       .       .       .       .       S. 53

 

„Es war eine gute Zeit.“ - Erinnerungen von Joachim Siebertz

„Gute Mannschaften kamen nicht weit.“ - Erinnerungen von Walter Ahrends

„Spielen, treffen, Bier trinken.“ - Erinnerungen von Peter Willems

 

Ø  Statistik III: Die ältesten Spieler bei „Unser Dorf spielt Fußball“

während den jeweiligen Turnieren in den Jahren 1979 - 1988

Ø  Statistik IV: Die jeweils ältesten Spieler überhaupt (1979-1988)

 

Turnier 1981       .       .       .       .       .       .       .       .       .       .       .       .       S. 98

 

„Der vom Campingplatz.“ - Erinnerungen von Bernd Wenderoth

„… ging vor allem um den olympischen Gedanken.“- Erinnerungen von Norbert Uder

 

Ø  Statistik V: Wir waren fast immer dabei

Ø  Statistik VI: Die Mannschaften mit den meisten eingesetzten Spielern

In den Turnierjahren von 1979 bis 1988

 

Turnier 1982       .       .       .       .       .       .       .       .       .       .       .       .     S. 129

 

„Viel diskutiert, viel geschennt, viel gefreut.“ - Erinnerungen von Matthias Göbel

„Der Jugendclub war sehr wichtig.“ - Erinnerungen von Klaus Scherer

„Vieles hing mit den Frauen zusammen.“ - Erinnerungen von Karl-Heinz Mertinitz

 

Ø  Statistik VII: Die Mannschaften mit den meisten geschossenen Toren

 

Turnier 1983      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .   S. 152

 

„Das war Gänsehaut pur.“ - Erinnerungen von Heiko Kiefer

„Es wurden immer lange Nächte.“ - Erinnerungen von Norbert Theobald

„Ich bin aus Weiskirchen.“ - Erinnerungen von Frank Theisen

Ø  Statistik VIII: Anzahl der insgesamt geschossenen Tore (1979-1988)

Ø  Statistik IX: Liste der Turniersieger sortiert nach Anzahl der Siege

 

Turnier 1984      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .  S. 171

 

„Schon bei der Auslosung platzte der Sportplatz aus allen Nähten.“ - Erinnerungen von Rainer Kaspar

„… auch eine gewisse Rivalität in der Familie.“ - Erinnerungen von Wolfgang Hübschen

„Paul hatte da was Tolles auf die Beine gestellt.“ - Erinnerungen von Thomas Kiefer

 

Ø  Familien im Überblick I: Theobald-Clan

 

Turnier 1985      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .  S. 197

 

„Wie eine kleine Kirmes“ - Erinnerungen von Jürgen Berwanger

„Es waren immer erfolgreiche Jahre.“ Erinnerungen von Werner Maas

 

Ø  Mannschaftsliste I: Lacher Finken

Ø  Statistik X: Die Mannschaften mit den meisten Siegen

Ø  Statistik XI: Die Mannschaften mit den meisten Spielen

Ø  Statistik XII: Die Mannschaften mit den meisten Punkten

 

Turnier 1986      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .  S. 227

 

„Die meisten wollten gewinnen.“ - Erinnerungen von Hubert Kaspar

 

Ø  Mannschaftsliste II: Jahrgang 61/62

 

Als `Holz´ den Maradona machte.“ - Erinnerungen von Georg Grasmück

 

Turnier 1987      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .  S. 255

 

Der Finaltag war ein absoluter Feiertag.“ - Erinnerungen von Peter Klauck

„Der rote Blitz auf der linken Seite“ - Erinnerungen von Peter Wollscheid

„Beim Endspiel war die Hölle los.“ - Erinnerungen von Andreas Lauer

 

Ø  Mannschaftsliste III: Hotel Hofhaus Antz / Antz Keller / Spielkönig

Ø  Mannschaftsliste IV: Café Louis

 

Turnier 1988      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .  S. 290

 

„… jeden Ball abwehren, der da kommt.“ - Erinnerungen von Winfried Kiefer

„Der Beckenbauer von Weiskirchen.“ - Erinnerungen von Bodo Kuhn

„Pauli war gerne dabei.“ - Erinnerungen von Arno Bierbrauer

 

Ø  Familien im Überblick II: Kiefer-Clan

Ø  Mannschaftsliste V: Montagsclub

Turnier 1989      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .     .S. 311

 

„14 Tage krank hinterher.“ - Erinnerungen von Hubert Kuhn

„Mehr konsumiert als agiert.“ - Erinnerungen von Anonymus

 

Ø  Mannschaftsliste VI: Hau-Ruck-Wittum

Ø  Mannschaftsliste VII: Tischtennis

Ø  Mannschaftsliste VIII: Team 65-66

Ø  Mannschaftsliste IV: Bernis Ersatzteile

 

Turnier 1990      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .  S. 326

 

„Da hatte jeder um sein Leben gespielt.“ - Erinnerungen von Hannes Luy

„Immer schön gesungen.“ - Erinnerungen von Albert Schneider

 

Ø  Statistik XIII: Platzierungen von Platz 1 bis Platz 4 von 1979-1995

 

Turnier 1991      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .  S. 336

 

„Ein richtig schönes Dorffest.“ - Erinnerungen von Christoph Fischer

„… als Kind schon daraufhin gefiebert.“ - Erinnerungen von Joe Alten

 

Ø  Statistik XVI: Die erfolgreichsten Mannschaften

 

Turnier 1992      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .  S. 355

 

„Ein einzelner guter Spieler kann im Fußball nichts erreichen.“ - Erinnerungen von Ulrich Kiefer

 

„Rettungsversuche“: Unser Dorf spielt Ball

 

Turnier 1993      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .  S. 372

 

„Für uns stand es immer 0:0.“ - Erinnerungen von Werner Wirges

 

Ø  Mannschaftsliste X: Die Namenlosen

 

Turnier 1994      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .  S. 393

 

Das Ende: Unser Dorf treibt Sport

 

Turnier 1995      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .      .  S. 394

 

„Der Oberkörper war schneller als die Beine.“ - Erinnerungen von Werner Reinert

 

Ø  Statistik XV: Teilnahmeliste der Mannschaften sortiert nach Häufigkeit der Turnierteilnahmen

 

„Lehrgeld hatten wir – Die Gnadenlosen – genug bezahlt …“ - Erinnerungen von Patrik Hero

Café Louis Weiskirchen
Café Louis (1979)

Vorwort

 

von Bürgermeister Wolfgang Hübschen

 

(ehem. aktiver Spieler und Vorstandsmitglied

des Sportverein Weiskirchen 1926 e.V.)

 

Weiskirchen, im August 2021

 

Werter Leser,

zunächst möchte ich dem Verfasser dieses Buches, Herrn Stefan Haas, ausdrücklich dafür danken, dass er die Geschichte der langjährigen und traditionsbeladenen Veranstaltung „Unser Dorf spielt Fußball“ des Sportverein Weiskirchen so akribisch recherchiert und mit Zeitzeugeninterviews belegt hat.

Damit hat er für uns alle, die wir damals aktiv auf dem Platz spielend oder planend, helfend und unterstützend teilgenommen haben, zahlreiche Erinnerungen manifestiert  - und diese somit der Nachwelt sehr interessant gestaltet archiviert.

Bereits als mich Stefan Haas anlässlich seiner eingehenden Recherche bei mir zu Hause besucht hatte, war ich von der Idee des Buches begeistert. Stellte doch besagtes Turnier im jährlichen Veranstaltungsprogramm unseres Heilklimatischen Kurortes Weiskirchen einen festen Bestandteil des Dorfgeschehens dar, welches bereits im Vorfeld zu Diskussionen im Dorf und bei den teilnehmenden Mannschaften führte. Ging es doch u.a. darum, die sogen. „10-Punkte-Regelung“ einzuhalten, denn dies war bei der Teilnahme von aktiven Spielern und hochkarätigen Hobbyfußballern in den jeweiligen Mannschaften manchmal nicht so einfach zu händeln. Aber ich will hier nicht zu viel verraten, lesen Sie doch lieber selbst!

Ich wünsche Ihnen nun schöne Erinnerungen auf der Zeitreise in das Turniergeschehen in den Jahren von 1979 bis 1995. Lassen Sie sich inspirieren von den vielen Zahlen, Fakten und Erinnerungen und tauchen Sie ein in Geschichten rund um diese traditionelle Veranstaltung, die  bei uns damals in Weiskirchen dazu gehörte, wie die jährliche Kirmes, das Kurparkfest oder auch der Weihnachtsmarkt.

Viel Spaß beim Lesen und nochmals besten Dank an Stefan Haas als Verfasser dieses Buches, welches Sie hier in Händen halten!

 

Ihr Wolfgang Hübschen

Bürgermeister

 

Das Buch kostet 15 Euro und ist im Haus des Gastes in Weiskirchen zu erwerben.